Mögliche Lösungen zur Verkehrswende
- Anne Schneider
- 12. Aug.
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 13. Aug.
Wir von der IG stoppt den S-Bahn-Wahn im Kandertal wollen nicht nur kritisieren, sondern auch Lösungsansätze bieten. Dagegen sein kann jeder, doch nur die wenigsten machen sich dich Mühe auch andere mögliche Wege aufzuzeigen. Und genau das wollen wir hier tun.
Die Transformation des ländlichen Verkehrs ist entscheidend für eine nachhaltige Zukunft. Eine Verkehrswende, um mehr Autos von der Straße zu bekommen, ist ein wichtiger Teil davon und wird von IG klar befürwortet. Unsere Ideen sind dabei andere als eine Reaktivierung der Kandertalstrecke.

1. Elektrobusse
Elektrobusse sind umweltfreundlich, da sie keine schädlichen Emissionen ausstoßen. Sie tragen zur Reduzierung der Luftverschmutzung und des CO₂-Ausstoßes bei, was besonders in Bezug auf Umweltschutz eine Rolle spielt. Die neue Generation Elektrobusse sind auch in der Regel flexibel absenkbar, was sie außerdem barrierefrei macht. Durch die vom Verkehrsministerium Baden-Württemberg veröffentlichte "Umsetzung der Clean Vehicles Directive in Baden-Württemberg für den Busverkehr" (S.10) ist geregelt, dass alle neu anzuschaffenden Busse ab 2028 nur noch ohne fossile Brennstoffe zu betreiben sein dürfen. Hier ist der umweltfreundlichen Alternative zur S-Bahn folglich auch genüge getan. Darüber hinaus sind Busfahrpläne deutlich flexibler gestaltbar, z.B. durch Einsatz eines zusätzlichen Busses in der Rushhour, als S-Bahn-Fahrpläne. Ab 2026 hat sich der Kreistag auf neue Buslinien, -fahrpläne und -routen geeinigt, die vielen Gemeinden eine deutliche Verbesserungen in der Nahverkehrsanbindung bringen soll. Die IG vertritt die Meinung, man sollte dem neuen Konzept eine Chance geben. Auf diese Weise sind vor allem auch Querverbindungen zur Kandertalstrecke abgedeckt, welche mit der S-Bahn nicht bedient werden könnten oder sogar zusätzlich betrieben werden müssten, was wiederum zusätzliche Kosten bedeuten würde.
2. Ausbau von Radwegen
Ein gut ausgebautes Radwegenetz fördert die Nutzung von Fahrrädern oder E-Bikes als umweltfreundliches Verkehrsmittel. Radfahren reduziert den Individualverkehr, was zu weniger Staus und einer besseren Luftqualität führt. Der Trend zum Jobrad ist weiter auf dem Vormarsch. Zudem steigert Radfahren die Gesundheit der Bürger, da es eine einfache und kostengünstige Möglichkeit zur körperlichen Betätigung darstellt. Sichere und gut gestaltete Radwege erhöhen die Attraktivität des Radfahrens und tragen zu einer nachhaltigen Mobilität bei. Die Kandertalstrecke bietet außerordentlich gute Voraussetzungen zum Rad fahren, da sie verhältnismäßig eben ist. Mit guten und sicheren Parkmöglichkeiten für E-Bikes, z.B. in Haltingen, wäre sogar eine einfache Anbindung an eine bestehende S-Bahn zu gewährleisten.
3. Rufbusse
Rufbusse bieten eine flexible und bedarfsgerechte Ergänzung zum öffentlichen Nahverkehr. Sie ermöglichen es Menschen in weniger angebunden Gebieten und Gemeinden, Zugang zu Mobilität zu erhalten, ohne dass große Buslinien erforderlich sind. Diese Flexibilität kann dazu beitragen, die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu erhöhen und den Individualverkehr zu verringern. Rufbusse können auch helfen, Mobilitätslücken zu schließen und die Erreichbarkeit von Arbeitsplätzen, Schulen und Freizeitangeboten, Ärzten, usw. zu verbessern. Es gibt auch im Landkreis Lörrach bereits sehr gut funktionierende und häufig frequentierte Rufbusmodelle, z.B. den Rufbus in Schopfheim oder den Bürger-Bus in Efringen-Kirchen.
Die großen Vorteile liegen nicht nur in der Flexibilität jenseits von starren Fahrplänen, sondern auch in der Führerscheinklasse, Gemeindeanbindung von bislang eher schlecht öffentlich angebundenen Kommunen und der Reintegration von älteren Einwohnern. Beispielsweise können die Busse zu Zeiten großen Bedarfs vermehrt eingesetzt und in Zeiten geringen Bedarfs einfach ungenutzt geparkt verbleiben. Durch die Größe der Fahrzeuge ist es möglich die Fahrzeuge, ähnlich wie Taxis, mit dem Führerschein Klasse B und Beförderungsschein zu fahren, was den Kreis der potenziell in Frage kommenden Fahren deutlich vergrößert. Gemeinden wie z.B. Fischingen, Ötlingen, Tannenkirch, Riedlingen, Tannenkirch, Holzen oder Sitzenkirch könnten von Rufbussen profitieren, indem die bestehenden Beförderungslücken bedarfsgerecht geschlossen würden. Für ältere Personen bieten Rufbusse darüber hinaus die Möglichkeit, sich wieder aktiver ins Gemeindeleben zu integrieren und sie gewinnen so ein großes Stück ihrer Selbstständigkeit und Unabhängigkeit zurück.
Fazit
Die Kombination aus Elektrobussen, einem ausgebauten Radwegenetz und flexiblen Rufbuslösungen schafft ein integriertes und umweltfreundliches Verkehrssystem. Dieser Ansatz fördert nicht nur die Nachhaltigkeit, sondern verbessert auch die Lebensqualität in ländlichen Gebieten. Aus unserer Sicht handelt es sich hier um eine Lösungsansatz der auf jeden Fall für das Kandertal in Betracht gezogen werden sollte.





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