Umweltauswirkungen -Wo bleibt der Naturschutz?
- Anne Schneider
- 2. Juni
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 12. Aug.
Wo Befürworter einer S-Bahn oft nur Vorteile erkennen können, gibt es auch die andere Seite. Vor allem der Bereich Naturschutz spielt dabei eine erhebliche Rolle. Besonders für die Tier- und Pflanzenwelt ist mit einer großen Auswirkung zu rechnen. Besonders betroffen sind Arten wie Fledermäuse und Mauereidechsen, deren Lebensräume durch Bauprojekte beeinträchtigt werden können. In diesem Artikel betrachten wir die spezifischen Herausforderungen und Risiken, die mit dem S-Bahnausbau verbunden sein können.

1. Verlust von Lebensräumen
Der Bau einer S-Bahnlinie erfordert oft umfangreiche Erdarbeiten, die zu einem direkten Verlust von Lebensräumen führen können. Baumbestände in Gleisnähe und andere natürliche Flächen müssen oft gerodet oder umgestaltet werden, was insbesondere für Tiere wie Fledermäuse und Mauereidechsen kritische Folgen hat. Diese Arten sind auf spezifische Lebensräume, wie zum Beispiel in den Wolfschlucht-nahen Gebieten bzw. Bäumen oder der gekiesten Gleistrasse der bestehenden Kandertalbahn angewiesen, die durch den Bau maßgeblich zerstört werden können.
2. Verlust alter Baumbestände
Ein besonders gravierendes Problem ist der Verlust alter Baumbestände. Alte Bäume sind nicht nur wichtige Lebensräume für viele Tierarten, sondern bieten auch Nahrungsquellen und Brutstätten. Fledermäuse nutzen Baumhöhlen, um zu nisten und sich zu verstecken, während Mauereidechsen oft in der Nähe von alten, sonnigen Baumstämmen oder Wurzeln, aber auch zwischen den Schottersteinen von Bahndämmen leben. Der Abbau dieser wertvollen Ressourcen kann die Populationen dieser Arten erheblich gefährden. Darüber hinaus wäre der Verlust alter Bäume wie z.B. der alten Linde in Hammerstein, die nah am Gleisbett der Kandertalstrecke steht, ein trauriger Verlust für das Landschaftsbild.
3. Fragmentierung der Lebensräume
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fragmentierung von Lebensräumen. Der Bau von Elektrifizierung der S-Bahnlinie könnte dazu führen, dass ehemals zusammenhängend erreichbare Lebensräume in kleinere, isolierte Bereiche unterteilt werden. Die neuen Kabel in der Trasse böten zusätzliche Hindernisse für die Fledermäuse. Dies hat zur Folge, dass diese deutlich mehr Schwierigkeiten hätten, sich zu bewegen, Nahrungsressourcen zu erreichen und sich fortzupflanzen. Gerade für Fledermäuse, die oft große Distanzen zurücklegen müssen, um geeignete Nahrungsgebiete zu bejagen, kann dies besonders problematisch sein.
4. Störungen durch Lärm und Licht
Bauarbeiten und der anschließende Betrieb einer S-Bahnlinie bringen erhebliche Lärm- und Lichtemissionen mit sich, die die Lebensweise vieler Tierarten beeinträchtigen können. Fledermäuse sind besonders empfindlich gegenüber Lärm, der ihr Jagd- und Fortpflanzungsverhalten stören kann. Auch Mauereidechsen können durch Lichtverschmutzung in ihrer Aktivität eingeschränkt werden, was ihre Überlebenschancen verringert.
Fazit
Der Ausbau einer S-Bahnlinie auf der Kandertalstrecke ist ein erheblicher Eingriff in ein bestehendes Ökosystem und darf auf keinen Fall ohne Rücksicht auf die Umwelt und den Naturschutz erfolgen. Fledermäuse und Mauereidechsen sind nur zwei Beispiele für Arten, die durch solche Projekte gefährdet werden können. Ein verantwortungsvoller Ansatz ist entscheidend, um die Artenvielfalt zu schützen und eine nachhaltige Entwicklung zu gewährleisten. Daher kann es sehr sinnvoll sein, alternative Beförderungsarten wie Elektrobusse zu bevorzugen. Auch der Ausbau von Radwegen kann eine sinnvolle Maßnahme sein, die deutlich weniger Eingriff in die Natur darstellt.





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